Dienstag, Dezember 3, 2024
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Midjourney Experiment: Referenzbilder und –sref mischen

Normalerweise helfen unsere Tipps dabei, maximale Kontrolle über Eure Bildergebnisse zu bekommen: Essenziell, wenn Ihr einen definierten Einsatzzweck im Auge habt.

Manchmal macht es aber auch einfach nur Spaß zu experimentieren bzw. sich ein wenig von Midjourney überraschen zu lassen. Sei es zur Inspiration, aus Spieltrieb oder um künstlerische Bilder zu schaffen, welche die aus dem „KI-Einheitsbrei“ herausstechen..

Das gelingt zwar ab und an auch mit einem reinen Text-Prompt – wie man außergewöhnliche fotorealistische Bilder generiert erfährst Du in unserem Artikel über die besten Prompts für realistische Bilder oder in Martin Dürrs Gastbeitrag über den Weg zum perfekten Midjourney Portrait – aber mit der Kombination von Referenzbildern und Stilvorlagen ist die Wahrscheinlichkeit deutlich höher, einzigartige Kompositionen zu erschaffen.

Was ist ein Referenzbild?

Unter einem Referenzbild verstehe ich dabei ein Bild, das wir Midjourney als Motivvorlage in Form einer URL am Anfang eines Prompts mitgeben. Es gibt dafür keinen Parameter, da die URL ja direkt im Prompt mitgegeben wird, man spricht aber auch manchmal zum Verständnis bzw. Abgrenzung zu sref und cref (character reference) von iref (Image Reference). Midjourney orientiert sich dann an dem Motiv, der Komposition sowie der Lichtstimmung dieses Bildes – wie das genau funktioniert, erklären wir in unserem Artikel Bild als Vorlage in Midjourney nutzen.

Was ist eine Stilvorlage?

Bei Stilreferenzbildern geht es weniger darum, Inhalt und Komposition, sondern um Farbe, Technik und Licht zu übernehmen. Wie Ihr dafür den Parameter –sref nutzt erkären wir im Artikel Einheitlicher Look in Midjourney mit sref.

Ich zeige Euch in diesem Artikel Beispiele, in denen ich nur ein Referenz- oder Stilbild sowie beides gleichzeitig verwende. Der Vorteil dieser Methode ist auch, dass ich die entsprechenden Prompts kurz und knackig halten kann, da Midjourney das Setting und die Atmosphäre ja den Referenzbildern entnimmt und ich diese also nicht aufwendig und ausführlich beschreiben muss. Und je kürzer ein Prompt ist, desto höher ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass Midjourney alle Bestandteile nutzt und generiert.

Referenzbild und Stilvorlage –sref kombinieren

Jetzt reicht es aber mit der trockenen Theorie, lasst uns das einfach mal praktisch ausprobieren. Zuerst generiere ich mir dafür ein Bild von einem im Wasser spielenden Tiger wie ein schönes buntes Farbmuster.

wildlife photo of a white tiger playing in the water, bright light --ar 3:2 --style raw

A dynamic abstract composition featuring swirling brush strokes in various shades of gold, purple and orange against an isolated white background. The fluid lines create the illusion that they form a wave or a flowerlike structure, with delicate details that suggest movement and energy. This artwork symbolizes creativity, motion, elegance, lightness and natural beauty. 

Der Tiger ist ja ganz hübsch, es ist aber halt ein Bild von einem Tiger, wie es jeder erstellen könnte.

Als erstes nutze ich den Tiger nun als Referenzbild und das farbige Muster als Stilvorlage.

URL_Tiger tiger playing in water --sref URL_Muster --ar 3:2 --style raw
Midjourney Referenzbild

Cool, eine völlig andere Dynamik und Farbigkeit und weit weg von Standard.

Stilvorlage als Referenzbild und Referenzbild als Stilvorlage

Wir gehen jetzt aber noch einen Schritt weiter und drehen das ganze einmal um und nehmen das abstrakte Muster als Referenzbild und den Tiger als Stilvorlage.

URL_Muster tiger playing in water --sref URL_Tiger --ar 3:2 --style raw
Midjourney Stilvorlage

Auch ein cooles Bild wie ich finde, auf jeden Fall außergewöhnlich. Bereits diese beiden Beispiele dürften Euch schon gut gezeigt haben, welches Potential in dieser Methode steckt.

Referenzbild mit anderem Prompt

Im eben gezeigten Beispiel haben wir das Motiv an unserem ursprünglichen Motiv, dem Tiger orientiert. Wir können aber auch einen Prompt nehmen, welcher mit dem ursprünglichen Motiv, dem Referenzbild überhaupt nichts zu tun hat.

Im Rahmen eines KI Webinars hatte ich zur Demonstration von unterschiedlichen Perspektiven einmal das Bild eines Eichhörnchens sowie eines Boxrings generiert.

Ich nehme das Eichhörnchen als Referenzbild und den Boxring als Stilreferenz mit folgendem Prompt:

URL_Eichhörnchen portrait of a beautiful red haired woman with freckles and big blue eyes, water drops on her face --ar 3:2 --style raw --sref URL_Boxring --s 50 --v 6.0 --iw .5 

Mit dem Parameter –iw .5 teile ich Midjourney mit, dass das Referenzbild nicht zu stark gewichtet werden soll. Ein höherer Faktor (Standard ist –iw 1) führt in diesem Fall nämlich dazu, dass auf dem gemischten Bild ein Eichhörnchen und keine Frau zu sehen ist 😉 Mit dieser Gewichtung erhalte ich aber ein echt cooles Ergebnis.

Midjourney sref

Mich begeistert dabei vor allem das Strahlen der blauen Augen im Kontakt zu den roten Haaren und Blättern. Einzig ist Euch sicher aufgefallen, dass die Hände der Frau bis zum Boden reichen und eher die Füße sind, da kommt dann doch noch das Eichhörnchen durch 🙂

Drehen wir doch auch hier einmal den Spieß und tauschen Referenz- und Stilvorlage.

URL_Boxring portrait of a beautiful red haired woman with freckles and big blue eyes, water drops on her face --ar 3:2 --style raw --sref URL_Eichhörnchen --s 50 --v 6.0 --iw .5 
Midjourney Stilvorlage

Auch interessant. Ihr seht an diesem Beispiel auch sehr gut, was ich am Anfang des Artikels mit „fehlender Kontrolle“, „Überraschung“ und „einzigartige Bilder“ gemeint habe. Wir erhalten hier keine planbaren, sondern spannende Überraschungsbilder.

Wobei Ihr mit der Zeit merken werdet, dass Ihr mehr und mehr ein Gefühl dafür bekommt, was welcher Bildermix an ungefähren Ergebnissen bringen wird.

Schauen wir uns ein weiteres Beispiel an. Gemischt habe ich diese Roboter mit einmal dem mittleren sowie einmal dem rechten Bild:

und folgendem Prompt:

URL_Roboter photo of a sad elephant --ar 3:2 --style raw --sref URL_Buntesbild

Mit dem mittleren Bild habe ich folgende Ergebnisse erhalten, im linken Fall habe ich die Motivvorlage mit –iw .5 gewichtet, im rechten Fall mit –iw 1:

sowie mit dem Gewichtungsfaktor –iw .5 und dem rechten Bild als Stilreferenz folgendes, aus meiner Sicht sehr sehr cooles Ergebnis:

Weitere Beispiele und Vorlagen zum Download

Ihr könnt natürlich alle Bilder hier über die rechte Maustaste auf Euren Rechner laden bzw. als „Bild in einem neuen Tab anzeigen“ lassen. Dort könnt Ihr dann die URL kopieren und die Bilder gerne für Eure eigenen Experimente nutzen.

Spielen wir noch ein wenig damit herum:

Das Foto links ist die Motivvorlage, das Foto rechts die Stilvorlage mit folgendem Prompt:

URL_Motivvorlage photo of a huge koi fish in a monet like pond --ar 3:2 --iw .5 --style raw --sref URL_Stilvorlage

Analog links Motivvorlage und rechts die Stilvorlage mit diesem Prompt:

URL_Motivvorlage photo of a futuristic spaceship --ar 3:2 --iw .5 --style raw --sref URL_Stilvorlage

Links und rechts wie nun bekannt und folgender Prompt:

URL_Motivvorlage photo of a car --ar 3:2 --iw .5 --style raw --sref URL_Stilvorlage

Nun habe ich die beiden letzten Beispielbilder mit diesem Prompt gemischt:

URL_Motivvorlage photo of a humanoid cyborg in new york --ar 3:2 --iw .5 --style raw --sref URL_Stilvorlage

Ihr merkt an diesen Beispielen vielleicht schon, das macht süchtig. Ich könnte noch ewig mischen und experimentieren. Aber da selber generieren doch am meisten Spaß macht höre ich jetzt auf und lasse Euch in Ruhe ausprobieren 🙂

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