Sonntag, Oktober 6, 2024
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Leonardo AI Character Reference, ein echter Midjourney Konkurrent?

Leonardo AI hat vor kurzem mit der die Character Reference eine weitere Funktion im Rahmen der Image Guidance Möglichkeiten eingeführt. Damit ist es möglich, ein und dieselbe Person in unterschiedlichen Situationen, Posen und Outfits zu generieren. Zusammen mit der Style Reference ist das ein mächtiges Werkzeug für ein konsistentes Storytelling.

Gleichzeitig hat Leonardo AI im das User Interface seiner Webseite geändert. Wundert Euch also nicht, wenn Euch die Screenshots hier teilweise noch unbekannt vorkommen, natürlich werden wir die neue Oberfläche noch ausführlich vorstellen bzw. unsere ausführliche Leonardo AI Anleitung entsprechend anpassen.

Wie rufe ich die Character Reference auf?

In der Promptzeile ruft Ihr über das Bild-Icon links neben dem Prompt die Image Guidance Funktionen auf.

Dort findet Ihr die zuletzt eingeführten Funktionen, und damit auch die Character Reference.

Den Zugriff auf die restlichen Image Guidance Möglichkeiten erhaltet Ihr über den View More Button.

Wo wähle ich meinen Referenzcharakter?

Ein Click auf die Character Reference öffnet ein Pop-Up Fenster. Dort werden Euch alle bisher hochgeladenen Bilder angezeigt, alternativ könnt Ihr ein neues Bild hochladen. Ihr habt dort aber auch Zugriff auf die bisher generierten Bilder wie auch auf die Bilder aus dem Community Feed.

Für meinen Test der Funktion wähle ich hier ein Bild aus, welches ich mir extra dafür generiert habe.

Portrait of a 40 years old men with short stubble hair and round glasses in a stylish suit
Leonardo AI Referenzbild
Referenzbild

Ich bestätige die Auswahl des Bildes in dem Popup-Fenster, welches sich dadurch wieder schließt.

Anschließend kann ich durch einen Klick auf die kleine Vorschau dieses Referenzbildes in der Promptzeile nun auswählen, ob das Bild wenig (Low), mittel (Mid) oder stark (High) gewichtet werden soll.

Ein erster Test

Getestet habe ich mit der Version High und dem Preset Cinematic Kino:

… mit folgendem Prompt:

Portrait of an astronaut standing on planet Mars

Nicht perfekt, aber auch nicht schlecht. Brille und Frisur sind ziemlich identisch, Mund- und Kinnpartie weichen etwas ab.

Weitere Testbilder

Nach diesem ersten recht erfolgreichen Versuch habe ich die Person nun in unterschiedlichen Szenen generiert. Alle mit der Stärke “High” und weiterhin dem Cinematic Kino Preset.

Abgesehen davon, dass Leonardo die Bilder alle recht dunkel generiert hat – wahrscheinlich wegen der dunklen Vorlage – empfinde ich die Ergebnisse als wirklich brauchbar.

Wie schneidet Leonardo im Vergleich mit Midjourney ab?

Jetzt war ich aber neugierig, ob das in Leonardo AI nun besser, gleich oder schlechter funktioniert als mit dem Character Reference –cref Parameter in Midjourney – lest dazu gerne auch unser Midjourney cref Tutorial.

Links findet Ihr jeweils das Leonardo AI Bild, rechts das Midjourney Bild, jeweils mit den o.g. Prompts. Die Midjourney Bilder sind mit dem Parameter –cw 0 erstellt, heißt nur das Gesicht und nicht das Outfit wird übernommen. In Leonardo gibt es eine solche Trennung nicht.

Grundsätzlich fällt mir erst einmal auf, dass die Midjourney Bilder weniger von dem dunklen Grundton beeinflusst und insgesamt heller sind. Dazu ist bei dem Bild mit dem T-Rex der Prompt besser umgesetzt.

Ansonsten muss ich gestehen, dass mir mal das eine und mal das andere Bild besser gefällt bzw. eine noch größere Ähnlichkeit mit dem Referenzbild aufweist. Midjourney hat allerdings eine Tendenz zu grauen Haaren. Ich persönlich würde dieses Duell als Unentschieden auf hohem Niveau werten.

Funktioniert das auch mit echten Fotos?

Spannend ist definitiv die Frage, ob das auch mit realen Personen, also echten Fotos funktioniert. Dazu habe ich eines meiner aktuellen Profilbilder als Vorlage genommen und auch einmal mit Leonardo AI sowie mit Midjourney als Astronaut generiert.

portrait of an astronaut on planet mars (zusätzlich in Midjourney: --style raw --cw o)

Beide Ergebnisse überzeugen mich nicht. Eine gewisse Ähnlichkeit ist da, aber mehr auch. nicht und so nicht brauchbar für den produktiven Einsatz – wobei man dabei ehrlicherweise auch zugeben muss, dass Midjourney das so auch kommuniziert hat. Auch dieses Duell würde ich als Unentschieden werten, mit unterirdischem Niveau bei beiden Kandidaten.

Ich habe es noch mit ein paar anderen Fotos probiert, welche ich aus Datenschutzgründen allerdings hier nicht zeige. Sehr selten gab es dabei halbwegs vernünftige Resultate.

Und was ist mit Hunden und Katzen?

Interessant finde ich auch die Frage, ob auch Hunde und Katzen bzw. Tiere allgemein als Character von den Programmen angesehen werden und entsprechend auch funktionieren.

Ausprobiert habe ich das mit einem KI generierten Bild eines Huskies sowie mit einem echten Foto einer Katze. Mit folgendem Prompt:

 photo of a dog/ cat walking at a caribbean beach

Bewusst habe ich den Prompt nur Katze bzw. Hund als Begriff und keine Rasse verwendet, um den Test maximal aussagekräftig zu gestalten.

In diesem Fall ist das Ergebnis eindeutig. In Midjourney klappt die Character Reference auch mit Tieren ganz gut, sogar mit Fotos. In Leonardo AI nicht. Eindeutiger Sieger dieses Duells ist damit Midjourney.

Fazit

Abgesehen von Hund und Katze ist die Leonardo AI Character Reference eine tolle Funktion auf Midjourney Niveau. Und ein weiterer Grund, diesen Bildgenerator als ernsthafte Alternative zu Midjourney & Co in Betracht zu ziehen.

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