Dienstag, November 5, 2024
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Midjourney: Eigene Bilder bearbeiten und per Retexturing verwandeln

Mit dem Update des Editors können Midjourney-Nutzer eigene Bilder hochladen, per KI bearbeiten und mit der neuen Funktion Retexturing in fantastische Bildwelten verwandeln.

Der neue Midjourney Editor

Midjourney ist unserer Meinung nach der beste KI Bildgenerator, eine der letzten Schwächen beseitigt ein neues Update: Jetzt ist es möglich, eigene Bilder hochzuladen und mit den mächtigen Midjourney Tools zu bearbeiten! Der neue Editor ermöglicht es:

  • Eigene Bilder – also auch reale Fotos – hochzuladen
  • in Bilder (real oder KI generiert) neue Elemente per KI einzufügen oder zu löschen
  • Bilder zu erweitern und das Seitenverhältnis zu ändern
  • Bilder als Vorlage für die Struktur eines neuen Bildes zu nutzen (Retexture)
  • Und als kleiner Bonus: Die Describe-Funktion ist jetzt als „Suggest Prompt“ auch im Online Editor verfügbar!

Der neue Editor wurde heute (23.10.) Nacht vorgestellt und ist noch nicht für alle Nutzer verfügbar. Aktuell können nur zahlende Kunden auf ihn zugreifen, wenn sie mehr als 10.000 Bilder generiert haben, jährlich zahlen oder bereits länger als ein Jahr monatlich bezahlen.

Erfreulicherweise fallen Adrian und ich auf die eine oder andere Art in diese Kategorie, so dass wir euch einen ersten Eindruck geben können, wie man mit dem neuen Editor arbeiten kann. Beim ersten Aufruf („Edit“ in der linken Werkzeugleiste) muss man einmal die aktualisierten Nutzungsbedingungen akzeptieren, danach öffnet sich dann ein Fenster mit deinen bisherigen Sessions und der Option, neue Bilder hochzuladen.

Bilder hochladen

Klickt man die +New Schaltfläche an, kann man wählen, ob man ein Bild hochlädt oder von einer externen Webadresse öffnen will.

Bilder bearbeiten

Die Bearbeitung hat sich ggü. dem bisherigen Editor kaum verändert.

Den Editor an sich findet Ihr links in der Menüzeile.

Über Move/Resize könnt Ihr das hochgeladene Bild verschieben, über Erase Bereiche markieren die neu generiert werden sollen und über Restore zu viel markierte Bereiche wieder entfernen.

Die Pinselgröße für die Markieren/Entfernung stellt Ihr über die Brush Size ein.

Über Image Scale könnt Ihr das hochgeladene Bild verkleinern, so dass das Bild nach außen erweitert wird (Outpainting). Dabei könnt Ihr das Bild über Move/Resize innerhalb der Bearbeitungsfläche verschieben.

Zudem könnt Ihr das Seitenverhältnis unter Aspect Ratio ändern sowie das Bild zum einen an die Midjourney Gallery schicken und/oder auf Eure Festplatte laden.

Über den Tab Retexture habt Ihr Zugriff auf die zweite neue Funktion, welche wir Euch weiter unten erläutern.

Achja, ein Klick auf Suggest Prompt schlägt Euch wie die aus Discord bekannte /describe Funktionen einen möglichen Prompt für Euer hochgeladenes Bild vor.

Das hochgeladene Bild/Foto lässt sich also

  • neu ins Format setzen inkl. der Option, das Seitenverhältnis zu verändern
  • Bildbereiche lassen sich markieren und mit einem Prompt neu generieren

Die Ergebnisse sind durchaus gemischt…

… und zeigen (noch) nicht immer die bekannte Midjourney-Qualität. Aber der externe Editor befindet sich ja auch noch im Beta-Stadium.

Zudem kann es auch passieren, dass ein Prompt komplett ignoriert und gar nicht generiert wird. Je größer dabei der ausgewählte Bereich, desto größer ist die Chance, dass Midjourney Euren Prompt umsetzt.

In den meisten Fällen macht Midjourney aber das, was Ihr per Prompt vorgebt, häufig sogar wirklich gut. Und ist damit ein fantastisches Werkzeug, um Eure eigenen Bilder auf vielfältige Art und Weise zu verändern und zu nutzen:

  • Euch selbst in eine andere Umgebung transportieren
  • Eure Bilder in Weihnachtsmotive umwandeln
  • Eure Haustiere neu in Szene setzen
  • Eure Landschafts- und Reisebilder mit kleinen Geschichten versehen

Character und Style Reference

In dem externen Editor funktionieren alle Euch bekannten Midjourney-Funktion, sogar inkl. der –cref und –sref Parameter.

Ein entsprechendes Referenzbild sucht Ihr Euch in Eurer Midjourney-Bibliothek aus und kopiert über das Menü rechts oben neben dem Bild die Bild-URL.

Anschließend geht Ihr in den Editor und fügt die URL ein. Wie gewohnt könnt Ihr dann über die Icon in dem Vorschaubild zwischen Image, Character und Style Reference wählen.

Wie geschrieben, es funktioniert, aber noch nicht wirklich gut. Da hat Midjourney leider noch einiges an Arbeit vor sich – aber trotzdem finde ich es genial, dass all diese Möglichkeiten auch im externen Editor zu nutzen sein werden!

Achtung, bei den Referenzbildern wurden bei mir bisher alle Bilder mit Frauen abgelehnt vom internen AI Kontrollsystem.

Retexturing: Bilder in neuem Licht, neuer Oberfläche und und und…

Eine fast noch größere Neuigkeit verbirgt sich hinter dem neuen Reiter Retexturing:

Die Struktur bestehender Bilder können als Basis genutzt werden, um komplett neue Bilder zu erschaffen. Dies in dürren Worten zu beschreiben ist schwierig, diese Beispiele zeigen die spektakulären Möglichkeiten:

Der Peyto Lake in den Rocky Mountains bei Nacht

Aus der Wellblech-Fassade wird Marmor:

Der Eiswanderer wandelt jetzt über Lava:

Use Case 1: Reale Welten aus berühmten Gemälden erschaffen

Mit der Retexturing-Funktion könnt Ihr berühmte Gemälde in reale Fotografien umwandeln, wie wir Euch Schritt für Schritt in unserem entsprechenden Artikel zeigen.

Use Case 2: Farb- und Texturanpassungen für kreative Produktfotografie

Der Editor ist auch ein fantastisches Tool für die Produktfotografie. Quasi auf Knopfdruck könnt Ihr Produkten wie Kleidung, Autos und vielen mehr einen neuen Look verpassen.

Es ist noch eine Beta…

Dass noch nicht alle Kunden auf die neuen Funktionen zugreifen können, hat seine Gründe. Der Beta-Status der neuen Funktionen tritt immer mal wieder zutage und generiert seltsame Inhalte. Dies ändert aber nichts daran, dass Midjourney mit dieser Funktionalität einen fantastischen Mehrwert geschaffen hat, indem jetzt endlich auch reale Fotos bearbeitet werden können oder als Vorlage für eigenen fantastische Bildwelten.

Andreas Jürgensen
Andreas Jürgensenhttps://www.ai-imagelab.de
Andreas ist Jahrgang 1966, in Schleswig-Holstein aufgewachsen und mittlerweile gut assimilierter Rheinländer – seit er zum Studium als Fotoingenieur nach Köln zog. Seit über 20 Jahren betreibt er zahlreiche Diskussionsforen rund um diverse Fotomarken.
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