Montag, Dezember 15, 2025
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Midjourney, quo vadis?

Es war einmal mein Lieblings-Tool: Midjourney. Anfang 2023, Version 4 – das war pure visuelle Poesie. Auch in 2024 und zu Beginn von 2025 habe ich 90% meiner KI-Bilder mit Midjourney generiert.

Doch jetzt frage ich mich immer öfter:
Ist Midjourney eigentlich noch zeitgemäß?

Starker Look

Die Poesie ist längst dem Fotorealismus gewichen, aber die Freiheit, eigene visuelle Stile zu erschaffen – über Referenzen, Moodboards oder zahllose Style-Codes – bleibt konkurrenzlos.

Und auch der Editor ist nach wie vor ein Alleinstellungsmerkmal.

O.k., die Omni Reference ist mehr Spielerei als echtes Konsistenz-Feature – aber das lässt sich mit etwas Feinschliff über Nano Banana (Google Gemini Flash) gut ausgleichen.

Wo liegt das Problem?

Das eigentliche Problem zeigt sich überall dort, wo Personen ins Spiel kommen.

  • Korrekte Hände? Selten.
  • Gesichter? Oft grotesk verzerrt.
  • Kleine Artefakte? Fast in jedem Bild.

Selbst mit 100 Iterationen und Retuschen im Editor landet man meist bei Ergebnissen, die zwar hübsch sind – aber kaum markentauglich.

Und dann ist da noch das Thema „Text“. Wer versucht hat, mit Midjourney mehr als drei Buchstaben auf ein Plakat zu zaubern, weiß: Typografie bleibt hier Science-Fiction.

Wachsende Konkurrenz für Midjourney: Neue Player, neue Standards

Während Midjourney auf der Stelle tritt, preschen andere Tools nach vorn:

  • Nano Banana (Google Gemini Flash) bietet eine fast schon perfekte Konsistenz.
  • KREA.1 begeistert mit realistischen Menschen und klaren Emotionen.
  • Und Seedream 4 bringt eine spannende Bildsprache sowie eine 4K-Version mit.

Und nun?

Für kreative Brainstormings, Stil-Exploration und visuell-artistische Arbeiten bleibt Midjourney weiterhin (m)eine Top-Wahl.

Auch für sonstige Bilder, Marken- oder Agenturprojekte, authentische Szenen greife ich immer zuerst noch zu Midjourney. Aber immer öfters generiere ich den gleichen Prompt anschließend mit zwei, drei anderen Tools. Und genauso oft macht dann auch eines dieser Tools das Rennen. Weil vielleicht nicht der Stil, aber die Bildqualität professionelleren Ansprüchen besser standhält.

War es das also Midjourney? Nein, denn ich bin mir sicher: Mit Midjourney 8 wird sich das wieder ändern. Gerade die Tage hat das Midjourney Team (zufällig?) angekündigt, dass die geplante Version 7.1 wahrscheinlich nie live gehen wird, sondern die volle Konzentration der nächsten Generation gilt – die noch im Laufe diesen Jahres veröffentlicht werden soll. Hoffentlich!

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4 Kommentare

  1. Haha, ja, Midjourney war mal meine absolute Lieblingstreiberin, aber das Zeug scheint mir jetzt wirklich an den Arsch zu gehen, besonders wenns um Gesichter und Hände geht – da ist man manchmal fast besser dran, eine Nase mit einem Kekse zu kleben. Die Konkurrenz schläft nicht, selbst Google will ja schon mal mitspielen. Aber hey, vielleicht wird ja Version 8 das Wunder vollbringen und mich wieder in den Bann ziehen? Ich hoffe, es kommt pünktlich, sonst verliere ich die Lust auf KI-Gedöns und greife lieber zum Pinsel – was ja bekanntlich immer noch der beste Editor ist, wenn man keine Ahnung hat. 😉

  2. Spannende Einschätzung – und ich kann vieles davon bestätigen. Midjourney wirkt aktuell ein wenig wie ein Tool, das zwischen zwei Generationen hängt: stilistisch stark, aber technisch bei Gesichtern, Händen und Text deutlich hinter den neuen Modellen. Gerade KREA und Seedream zeigen inzwischen, wie viel Präzision mittlerweile möglich ist.
    Was ich interessant finde: Midjourney ist nach wie vor unschlagbar, wenn es um Stilentwicklung und visuelle „Ideensprache“ geht. Aber für professionelle, konsistente Ergebnisse greifen immer mehr Kreative zu hybriden Workflows – Midjourney für den Look, andere Modelle für die saubere Ausführung. Genau diesen Wandel beschreibt dein Artikel gut.
    Wenn MJ8 wirklich ein großer Sprung wird, könnte das wieder neue Maßstäbe setzen. Bis dahin scheint der Markt breiter und dynamischer zu werden – was am Ende ja gut für Kreative ist.

    • Danke Dir für Deinen Kommentar und die quasi Bestätigung unseres Artikels. Gerade in den letzten Tagen hat mich Midjourney wieder mehrfach zur Verzweiflung gebracht mit Bildfehlern en masse. Mein Workflow ist daher mittlerweile so wie Du ihn auch beschreibst: Basisbild in Midjourney generieren mit dem speziellen Look, Finalisierung und Weiterbearbeitung mit Nano Banana 2. Dort kann ich die Szenen dann auch in mehreren Perspektiven ausarbeiten bzw. weitererzählen. Die Omni Reference von Midjourney taugt an der Stelle ja leider auch nur für Moodboards und nicht für den professionellen Einsatz. Ich bin wirklich sehr gespannt, was Midjourney 8 bringen wird.

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