Welches Workflow Tool ist das richtige, um KI-Bilder und Videos automatisiert zu generieren? Wir haben uns drei Kandidaten und eine Bonus-Lösung außer Konkurrenz angeschaut.
Inhalte
Die Kandidaten: Zapier, Make, n8n und GLIF (außer Konkurrenz)
Wie man KI Bilder automatisiert generiert, hatten wir euch im Artikel Automatisierung von KI-Bilder erklärt und dabei auch einige Workflow Tools vorgestellt, die grundsätzlich geeignet sind.
Für diesen Artikel haben wir uns genauer angeschaut, welches der Tools am besten geeignet ist, wenn es um Workflows geht, bei denen es auch um das Generieren von KI Bildern und KI Videos geht. Unsere Kandidaten sind Zapier, Make, n8n und GLIF.
GLIF überrascht sicher in dieser Liste und läuft außer Konkurrenz, da es sich für einen Unternehmenseinsatz nicht eignet. Es hat aber einige interessante Features, mit denen sich einfach Prototpyen bauen lassen.
Es gibt deutlich mehr Workflow-Anwendungen (z.B. Latenode oder Pabbly), aber die für uns relevante Auswahl schrumpft schnell zusammen, wenn man einige grundlegende Anforderungen stellt:
- So dürfen keine weitergehenden IT Kenntnisse erforderlich sein, um funktionierende Workflows aufzubauen und…
- Es müssen zumindest einige Schnittstellen zu den KI-Tools verfügbar sein, die für die Generierung von KI Bildern wichtig sind, z.B. ChatGPT, Ideogram, Dall-E, Leonardo und Flux.
Zapier: Viele Integrationen, starres Interface
Zapier ist das Tool, das am längsten am Markt ist. Es verfügt mit Abstand über die meisten vorgefertigten Schnittstellen („Integrationen“), trägt aber auch einige Altlasten mit sich rum.

Make: Modern, günstig, flexibel
Make spielt in einer ähnlichen Klasse, was die Zielgruppe und die Bedienungslogik angeht, hat aber in unseren Augen eine modernere Oberfläche, günstigere Nutzungspreise und ein sehr gutes Schulungsangebot.

n8n: Kostenloses Self Hosting
n8n kommt in zwei Varianten: Als Cloud-Version kann es wie die beiden anderen Tools abonniert werden, als Alternative kann es auf einem eigenen System ohne laufende Lizenzkosten genutzt werden. Generell wendet es sich eher an User, die technisch versierter sind.

GLIF: Die Alternative für den schnellen Test
GLIF kann man auf den ersten Blick für einen lustigen Meme-Generator halten. Das ist es auch – aber hinter den Kulissen kann man Workflows bauen, die an einigen Stellen die anderen Tools in den Schatten stellen.

Kriterien: Funktionsumfang, Bedienung und Kosten
Unter welchen Gesichtspunkten haben wir uns die Tools angeschaut?
- An erster Stelle steht der Funktionsumfang, sowohl des Tools selber als auch die Module oder Integrationen, über die externe Funktionen integriert werden. Die reine Anzahl der Module ist weniger relevant: wichtig sind uns vor allem die Schnittstellen zu Tools für KI-Bilder und -Videos.
- Wichtiger Aspekt ist die Bedienung – und damit verbunden – die Zielgruppe der Tools. Kann man sie ohne größere IT Kenntnisse intuitiv bedienen oder richtet sich das Tool eher an Nutzer mit einem technischen Hintergrund?
- Last but not least sind die Kosten natürlich mitentscheidend. Taugen die kostenlose Einsteigsangebote was? Nach welchen Kriterien wird abgerechnet und wo stecken Kostenfallen?
Funktionsumfang & Bedienung
Der grundsätzliche Funktionsumfang gleicht sich in allen Anwendungen: Zentrales Interface ist eine grafische Oberfläche, auf der Module mit unterschiedlichen Funktionen verbunden werden. Der Klick auf das einzelne Modul öffnet ein Konfigurationsfenster mit individuellen Einstellungen.


In allen Tools können Daten weitergegeben werden. Jedes Modul kann Daten nutzen, die in vorherigen Schritten erzeugt wurden:
- ChatGPT kann ein Prompt erstellen, für das die Idee vorher aus einem Google Sheet importiert wurde.
- Ein Social Media Post wird aus Text und Bild gebaut, die vorher in verschiedenen KI Tools generiert wurden.
Bedienoberfläche
In Zapier ist das Raster für die Module festgelegt, die Reihenfolge lässt sich per Drag & Drop verschieben, aber nur innerhalb einer linearen Abfolge von oben nach unten. Verzweigungen in verschiedene Pfade nach definierten Kriterien sind möglich.

GLIF Workflows laufen starr von oben nach unten ab, logische Verzweigungen sind dabei nicht vorgesehen.

In Make und n8n lassen sich die Module frei platzieren und verbinden, die Grundrichtung des Workflows ist dabei von links nach rechts.


Module / Integrationen
In allen Anwendungen lassen sich die Module in verschiedene Klassen einteilen:
- Trigger starten den Workflow: Das können neue Zeilen in einer Tabellenkalkulation sein, ein geklickter Weblink oder eine ausgefüllte Online-Umfrage. Alternativ können Workflows auch in regelmäßigen Intervallen ausgeführt werden, z.B. als tägliche Überprüfung von bestimmten Suchbegriffen.
- Bearbeitung: Die allermeisten Module nehmen Daten entgegen und reagieren mit irgendeiner Art von Ausgabe.
- Ein KI Bildgenerator macht aus einem Prompt ein fertiges Bild.
- Eine Buchhaltung macht aus Adressdaten und Einzelposten eine fertige Rechnung.
- Interne Funktionen wandeln Daten um oder verzweigen die Workflows.
- Am Ende des Workflows steht in der Regel eine Ausgabe: Ein Bild wird als Datei abgelegt, eine Tabellenkalkulation wird aktualisiert oder eine Mail versendet
Wie viele Module / Integrationen – und sind es die richtigen?
Für diese Kategorien stehen in allen Anwendungen zahlreiche Alternativen zur Verfügung.
- Zapier gibt mehr als 8.000 Module an
- Bei Make sind es immerhin 2.000
- n8n listet 1.000 Integrationen.
- Lediglich GLIF fällt mit gerade mal 17 Modulen aus der Reihe (läuft in unserem Vergleich ja außer Konkurrenz), darunter aber Schnittstellen zu ChatGPT, Claude, Flux und Stable Diffusion
Die reine Zahl an Integrationen hat aber nur eine geringe Aussagekraft, relevant ist nur die Frage, ob die richtigen Module für unsere Anforderungen zur Verfügung stehen.
Module Automatisierung KI Bilder
Analysiert man, welches Workflow Tool speziell Module für KI Funktionalitäten, speziell für Bilder und Videos anbietet, ergibt sich ein anderes Bild:
- Make bietet für alle relevanten Bildgeneratoren mit einer API und Plattformen wie Replicate oder Hugging Face eigene Module
- Zapier muss z.B. bei FAL und Ideogram passen
- n8n fehlen Integrationen für Replicate und Ideogram
Keine der Anwendungen bietet ein Midjourney Modul – was man aber den Herstellern nicht ankreiden kann: Midjourney stellt keine API zur Verfügung, sondern lässt sich nur via Discord und über die Website nutzen.
Übersicht Module Bild-Generatoren
Zapier | Make | n8n | GLIF | |
---|---|---|---|---|
Website | Website | Website | Website | Website |
Übersicht Module | Übersicht Zapier Module | Übersicht Make Module | Übersicht n8n Module | GLIF Module |
Replicate | ja | ja | nein | nein |
FAL | nein | ja | nein | nein |
Ideogram | nein | ja | nein | nein |
Dall-E | ja | ja | ja | aktuell deaktiviert |
Freepik | nein | ja | nein | nein |
Flux | via Replicate, FAL, Leonardo | via Replicate, FAL, Leonardo | ja | |
Hugging Face | ja | ja | ja | nein |
Alle Workflow Tools stellen Integrationen für Anwendungen bereit, die für Workflows essentiell sind:
- Datenquellen (Google Analytics, Google Sheets, Notion, Umfrage-Tools)
- KI-Tools (OpenAI / ChatGPT, Claude Sonnet und KI Bildgeneratoren – siehe Tabelle)
- Veröffentlichung (Social Media, WordPress, LinkedIn)
- Ablage (Dropbox, Google Drive)
Wenn mal eine Anwendung keine vorbereitete Integration hat, kann man – vorausgesetzt man traut sich das zu – selber direkt auf die API zugreifen. Dies ist kein Teufelswerk, sofern man sich etwas in die Materie einarbeitet und mit JSON Dateien umgehen kann.
Anspruch / Zielgruppe
Das beste Workflow Tool ist ungeeignet, wenn es zu hohe Anforderungen an den Anwender stellt und ihn bei der Einarbeitung nicht unterstützt.
Den besten Zugang bietet in unseren Augen Make. Die Bedienung ist intuitiv, der Einstieg fällt leicht – aber auch komplexe Anwendungen lassen sich umsetzen. Tauchen doch einmal Verständnisprobleme auf, unterstützt eine aktive Kunden-Community. Absolut vorbildlich ist die Make Academy, die von den allerersten Schritten bis hin zu komplexen Datenstrukturen und der Definition eigener API-Module dem Nutzer das notwendige Knowhow vermittelt.

Zapier hat ein ähnliches Kundenprofil wie Make, allerdings ist der Zugang weniger intuitiv. Auch hier existiert eine aktive Kundencommunity, die Schulungsunterlagen sind im Vergleich zu Make aber rudimentär.
n8n richtet sich eher an Anwender mit technischer Vorbildung. Hier ist es auch möglich, in eigenen Module mit Python und Javascript zu verarbeiten (bei Make über Drittanbieter möglich), die Konfiguration von Workflow-Modulen kann auch in Form von JSON Dateien vorgenommen werden.
GLIF ist ein seltsamer Zwitter: An der Oberfläche ein Spaß-Tool, aber gleichzeitig ein Workflow-Tool, dass aus Text-, Bild- und sogar Video-Input neue Medien generiert. Bemerkenswert (und deswegen in dieser Auswahl vertreten): GLIF ist im Gegensatz zu den anderen Tools in der Lage, ComfyUI Workflows zu integrieren und aus einem HTML Layout mit Texten und Bildern ein Gesamtbild zu generieren. Insofern ist GLIF für uns ein wunderbares Tool, um Workflows mit KI Bilder schnell zu testen.
Kosten Workflow Tools
Bei den Kosten lohnt sich ein genauer Blick, da je nach Szenario ziemlich hohe Kosten entstehen können. Aber fangen wir bei den kostenlosen Angeboten an:
Für den Einstieg bieten alle Tools eine kostenlose Variante bzw. kostenlose Test-Zeiträume für die verschiedenen Pakete, die für einen ersten Test ausreichend sind, aber schnell an Grenzen stoßen.
Zapier | Make | n8n | GLIF | |
---|---|---|---|---|
Preise | Zapier Preisliste | Make Preisliste | n8n Preisliste | k.A. |
Kostenlose Variante | 100 Schritte | 1.000 Schritte | 14 Tage Testzeitraum | 20 Workflow Ausführungen / Tag |
Basispaket pro Monat | 30,00 € | 11,00 € | 24,00 € / Kostenlos als Self Hosting | kostenlos |
Limit | 700 Tasks | 10.000 Operationen | 2.500 Workflow Ausführungen / Monat 5 Workflows |
GLIF bildet eine Ausnahme, weil es schlicht kein Bezahlmodell gibt – was bemerkenswert ist, da das Tool Zugriff auf die kostenpflichtigen Flux-Modelle ermöglicht. Der kostenlose Zugang ist allerdings auf 20 Ausführungen pro Tag begrenzt. Damit ist die Anwendung für kleine Experimente geeignet, aber nicht für den professionellen Einsatz.
Unsere Empfehlung: Make.com, es sei denn…
Wenn wir nur eine Empfehlung geben dürften, wäre das ganz klar Make.com. Das Tool hat ein modernes Interface, das sich intuitiv bedienen lässt und bietet eine riesige Auswahl an Integrationen. Speziell für KI-Bildgeneratoren gibt es hier die die beste Abdeckung. Der kostenlose Einstiegstarif bietet genug Spielraum für Tests, das Basis-Angebot ist das günstigste Paket und bietet ausreichend Leistungen, die sich zudem flexibel aufstocken lassen.
Zapier bietet die größte Auswahl an Integrationen. Falls man spezielle Anforderungen hat, kann sich hier eine Recherche lohnen. Eine Funktion, die Make.com z.B. nicht bietet, sind die Interfaces, mit denen sich eine Web-Oberfläche für einen Workflow generieren lässt.
n8n ist eine interessante Alternative, wenn man technisch tiefer einsteigen will. Wenn man bereit ist, die Anwendung selber zu hosten, findet man hier eine sehr attraktive Möglichkeit, Kosten zu sparen. Als einzige der vorgestellten Anwendungen kann n8n auch AI Agenten einsetzen.
GLIF läuft in diesem Test außer Konkurrenz: Ohne Bezahlmodell und der Einschränkung auf 20 Ausführungen pro Tag ist es für schnelle Prototypen geeignet, aber nicht für den professionellen Einsatz. Als Alleinstellungsmerkmal kann es ComfyUI Workflows direkt integrieren.
Letzter Tipp: Einfach starten!
Alle Tools bieten einen relativ einfachen Einstieg, um wiederkehrende Abläufe in automatische Workflows zu verwandeln. Hat man erst das Prinzip verstanden und die ersten Erfolgserlebnisse, fallen einem im Alltag immer mehr Potentiale auf, die man mit wenig Aufwand erschließen kann.
Wir werden jedenfalls in nächster Zeit viele Anwendungsfälle bauen, mit denen wir versuchen, das Potential für KI Bilder und KI Videos auszuloten.
Wenn dich das Thema interessiert und du uns dabei begleiten willst, abonniere unseren kostenlosen Newsletter!