Die GNTM Top Shot App erlaubt es, sich selber als Model in Shootings der TV Show zu inszenieren – mit Hilfe eines ausgefeilten Workflows aus KI und klassischer Bildbearbeitung.
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Fans inszenieren sich als Top Models – per KI
Die kreativen und technischen Möglichkeiten von KI Bildgenerierung sind riesig, was oft fehlt, sind echte Use Cases, in denen KI Bilder in der freien Wildbahn eingesetzt werden. Pro7 / Joyn haben vor einigen Tagen eine App vorgestellt, die genau das macht. Nach Installation der Joyn App kann man unter GNTM Top Shots eigene Bilder hochladen und sich in verschiedenen Settings als Model inszenieren: Unter Wasser, im Dschungel oder am Privajet.
Dies als lustiges und oberflächliches Gimmick abzutun, tut dem Projekt unrecht. Zum einen ist es ein geschicktes Marketing-Konzept, um Zuschauer und Fans der TV Show stärker einzubeziehen und an die Marke zu binden. Es bedient die Sehnsüchte von Möchtegern-Models (den Autor eingeschlossen…). Darüber hinaus lohnt sich auch ein Blick auf die technische Umsetzung: Im Hintergrund arbeitet eine ausgebuffte und anspruchsvolle Lösung (die wir bei Gelegenheit ausführlicher vorstellen), die mit einem komplexen Workflow aus den hochgeladenen Bildern glamouröse Model-Shots machen.
Wie funktioniert die GNTM Top Shot App?
Die Top Shot Funktion ist Teil der Joyn App, die es für iOS und Android gibt. Wenn man sie installiert und geöffnet hat, sucht man nach GNTM und bekommt die Top Shot Funktion angeboten.
Im ersten Schritt sucht man das Shooting aus, in dem man dargestellt werden will und gibt an, ob man weiblich oder männlich dargestellt werden will.
Mit einer Checkliste (Ganzkörper-Portrait, keine anderen Personen, gute Bildqualität) muss man jetzt ein Bild hochladen und es so verschieben, dass das Gesicht in einem definierten Bereich positionert ist.








Mit einem letzten Klick startet den Prozess und bekommt – je nach Auslastung der Server – nach 10 bis 30 Sekunden das fertige Bild.






Wenn man die fertigen Bilder analysiert, wird schnell klar, dass hier nicht nur einfach ein Gesicht ausgetauscht wird („Face Swap“), sondern ein komplexer Prozess abläuft: Es werden neben dem Gesicht auch der Hautton und die Haare übernommen (sofern vorhanden), ebenso die Körperproportionen und die Pose der abgebildeten Person.
Die so generierte Person Integration wird in den vorgefertigten Szenarien (Shootings) eingefügt, die von der TV Show interpretiert wurden. Dies umfasst nicht nur ein Umfeld, sondern ebenso die Kleidung, das Licht und die Farbgebung.
Technischer Unterbau der GNTM Top Shot App
Hinter der einfach zu bedienenden Oberfläche steckt ein aufwändiger technischer Prozess, der mit ComfyUI realisiert wurde. Der Workflow umfasst mehr als 100 Einzelschritte aus klassischer Bildbearbeitung und Cutting Edge KI-Bildgenerierung:
- Optimierung der hochgeladenen Bilder
- Bildsegmentierung, um auf der Vorlage Benutzer und Kleidung zu identifizieren
- Ausrichtung nach Posen
- Maskierung von Körperteilen und Gesichtsreferenzierung
Aus dem so gewonnenen Basismaterial wird durch Compositing, Upscaling und Nachbearbeitung eine qualitativ hochwertige Endausgabe generiert – und zwar in einer beeindruckender Performance. Der komplette Prozess dauert lediglich 10 Sekunden – jedenfalls zu Tageszeiten, in denen die Hauptzielgruppe die Schulbank drückt.
Beeindruckend – auf vielen Ebenen
Ich bin von der App schwer beeindruckt, in verschiedener Hinsicht:
- Kundenorientierung: KI-Bilder sind hier kein Selbstzweck oder Spielerei, sondern starker Bestandteil Teil des Marketings für eine bekannte Marke.
- Interface: Die App ist einfach zu bedienen und leitet die Kunden – sorry die potentiellen Top Models – direkt und logisch durch den Prozess.
- Bildergebnis: Mit geringem Aufwand kann man in den generierten Bilder Fehler im Detail finden, aber dies ginge an der Zielsetzung der App vorbei: Es werden aus qualitativ bescheidenem Ausgangsmaterial beeindruckende Motive generiert, die die relevanten Aspekte der Vorlagen mit den Glamour Settings organisch und konsistent vereinen.
- Performance: Hat man einen Blick auf das Backend des Prozesses geworfen, wird die Performance (ca. 10 sek pro Bild) nochmal beeindruckender.
Nicht ganz so offensichtlich ist ein weiterer Aspekt: Es gehört viel Mut und Durchsetzungsvermögen dazu, um eine so prominente Marke wie Germany’s Next Top Model für die Interaktion mit Kunden zu öffnen.
Ich bin mir sicher, dass dieses Projekt als Inspiration und Ansporn für viele weitere Projekte wird, die es Kunden erlaubt mit ihren Love Brands zu interagieren.
Wenn wir dich über solche Anwendungsfälle auf dem Laufenden halten sollen, abonniere unseren Newsletter:
Fragen zur GNTM Top Shot App
Was kostet die GNTM Top Shot App?
Die Top Shot App von Germany’s Top Model ist kostenlos.
Wie viele Bilder kann mich mit der GNTM Top Shot App generieren?
Du kannst jeden Tag 5 Bilder generieren.
Ohne Klugscheisser zu sein, aber das is doch in der falschen Rubrik, oder? Müsste das nicht unter Stable Diffusion? Nur der Orientierung wegen und so, wenn man durch die Kategorien zappen will.
Du hast völlig recht, ich habe den Artikel jetzt in die richtige Rubrik („Stable Diffusion“) verschoben.