Bildgenerierung über Künstliche Intelligenz hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht – Automatisierung durch Workflow-Tools und APIs zündet die nächste Stufe.
Tools wie Midjourney, Stable Diffusion oder Flux erzeugen heute innerhalb weniger Sekunden fotorealistische Bilder, die sich nicht mehr von echten Fotos unterscheiden lassen. Während bislang vor allem die Bildqualität im Fokus stand, rückt immer mehr ein ganz anderes Thema in den Vordergrund:
Wie lässt sich KI-Bildgenerierung professionell und systematisch in bestehende Arbeitsprozesse integrieren?
Hier kommt die Automatisierung ins Spiel. Statt jeden Prompt von Hand zu drechseln, die Bildergebnisse zu speichern, um sie anschließend in ein Newsletter- oder Social-Media-Tool hochzuladen, können diese Schritte jetzt verbunden und automatisiert werden.
Inhalte
Was bringt Automatisierung für KI-Bilder?
Workflow-Tools wie Make, Zapier oder n8n ermöglichen nahtlosen Abläufe, indem sie verschiedene Dienste über vordefinierte Schnittstellen (APIs) miteinander verknüpfen.

Dadurch ergeben sich gleich mehrere Vorteile:
- Zeitersparnis: Routineaufgaben laufen im Hintergrund ab, dadurch kann man sich auf kreative oder strategische Aufgaben konzentrieren.
- Konsistenz: Für Bilder, Texte und andere Medientypen sind einheitliche Standards und Styles gesetzt, da sie aus den gleichen Prozessen stammen.
- Skalierbarkeit: Egal ob zehn oder hundert Artikel, Bilder oder Videos erzeugt werden müssen – die Kapazitäten können flexibel hochgefahren werden.
In diesem Artikel geht es darum, welche Potenziale durch die Kombination von KI-Bildgenerierung und Automatisierung entstehen und wie sie sich konkret nutzen lassen.
Wir zeigen anhand von einem Beispiel, wie man für einen Blog-Eintrag automatisch Texte und Bilder erstellen und in Form eines vollständigen Artikels veröffentlichen kann.
Im Anschluss werfen wir einen Blick auf die Tools und Voraussetzungen, die nötig sind, um solche automatisierten Prozesse einzurichten. Das Ziel: Freiräume schaffen, für Kreativität und strategische Planung – während zeitraubende Routinearbeit der KI und sauber definierten Workflows überlassen wird.
Automatisierte KI-Bild-Workflows aufbauen
Wenn das passende Workflow Tool ausgewählt ist, kann man damit beginnen, den eigentlichen Workflow zu planen und umzusetzen. Klare Empfehlung für die ersten Experimente: So klein wie möglich starten und dann schrittweise ausbauen und verfeinern. Bereits ein rudimentärer Workflow aus jeweils einem Eingabe- und Ausgabe-Modul kann Ergebnisse generieren. Vor dem Start sollte klar sein:
- Was ist das Ziel des Workflows? z.B. „automatisiert Newsletter versenden“ oder „Social Media Posts erstellen“
- Welche Ausgangsdaten sollen verwendet werden und aus welchen Quellen sind sie abrufbar? Produktdaten aus dem Online-Shop, Blog-Artikel aus RSS-Feeds oder Suchbegriffe aus der Google Search Console.
- Wie sollen die Ergebnisse ausgegeben werden? Dies kann eine einfache eMail sein, ein Post auf Social Media Plattformen wie Facebook oder ein Dropbox Ordner, in dem fertige Bilder abgelegt werden.
- Welche Schritte sollen Bestandteil des Workflows sein? z.B. Ideenfindung für Bilder in ChatGPT, Promptgenerierung, Bildgenerierung, Zwischenspeicherung
Anwendungsbeispiel Blogbeitrag
So weit, so abstrakt – welche Aufgaben können diese Workflows übernehmen? Anhand eines Beispiels zeigen wir, wie ein Workflow aufgebaut wird und aus welchen Elementen er besteht.
Die Aufgabe: Automatisiert von der Idee zum fertigen Blog-Eintrag
Teil des Alltags in einer Redaktion ist es, aus einer Pressemitteilung einen kurzen Artikel schreiben und mit einem Aufmacherbild ergänzen. Wenn wir diese Aufgabe durch einen KI Workflow ersetzen wollen, brauchen wir diese Bausteine:
- Eine Eingabe für Thema und Quelle
- Ein Modul, das einen strukturierten Artikel schreibt
- Ein Modul, um das Aufmacherbild (Prompt und Bild) zu generieren
- Und schließlich eine Funktion, die aus Text und Bild z.B. einen WordPress-Beitrag zusammensetzt und uns per Mail benachrichtigt

Eingabe-Formular, um Idee und Quelle einzugeben
Als Eingabeformular nutzen wir Tally, einen Online-Dienst für Umfragen. In unserem Fall fragen wir einfach zwei kurze Informationen ab:
- Thema des Artikels und
- die Web-Adresse der Quelle.

Alternativen gibt es viele, um den Workflow mit individuellen Daten zu starten:
- Andere Umfrage-Tools wie Typeform,
- ein einfaches Google Sheet, in dem wir zeilenweise Ideen eintragen,
- Abfragen von externe Quellen wie einen RSS Feed oder prominente Suchbegriffe
- …oder ein einfacher Web-Link
Artikel generieren per ChatGPT
Um den Text des Artikels zu schreiben, nutzen wir ChatGPT. In einem ersten Schritt wandeln wir den Inhalt der Quelle in einen reinen Text und geben ihn dann mit der entsprechenden Anweisung an ChatGPT.

Als Ergebnis bekommen wir den fertigen Text des Blogeintrags, der im nächsten Schritt als Basis für das Artikelbild dient. Natürlich gibt es auch hier Alternativen: Statt ChatGPT können wir DeepSeek oder Anthropic Claude einsetzen.
ChatGPT bietet sich in unseremFall an, weil OpenAI sogenannte „Assistants“ anbietet, die schon für spezielle Anwendungsfälle definiert sind. Wir nutzen in diesem Beispiel einen Assistenten, der kurze Artikel in einem Format generiert, das wir ohne weitere Zwischenschritte in WordPress verwenden können.
Artikelbild mit ChatGPT und FLUX Pro
Für das Artikelbild benötigen wir zwei Schritte:
- Bildprompt, das auf Basis des Artikeltextes erstellt wird
- Die eigentliche Bildgenerierung, die aus dem Prompt ein fertiges Bild erzeugt.

Den Prompt erzeugt uns ein weiterer ChatGPT Assistant, der darauf trainiert wurde, angepasste FLUX Prompts zu schreiben. Dieses Prompt übermitteln wir zusammen mit einigen anderen Parametern (z.B. Seitenverhältnis) an Replicate, wo uns mit FLUX Pro ein Bild generiert wird, das wir uns im letzten Schritt runterladen.
Blogbeitrag mit Bild: Endmontage in WordPress
Den Abschluss bildet der eigentliche Blogbeitrag, den wir aus dem Artikeltext und dem generierten Bild zusammensetzen:

- Der durch ChatGPT erzeugte Artikeltext wird in einen neuen Beitrag hochgeladen.
- Das FLUX Bild wird in die WordPress Mediendatenbank geschrieben und als Artikelbild zum gerade erzeugten Beitrag definiert
- Alle Infos zum neuen Artikel werden abgerufen und eine Benachrichtigungsmail versendet – fertig!
Per Automatisierung in einer Minute von der Idee zum Blogartikel
Um diesen Workflow zu nutzen, muss man nur zwei Infos in einem Web-Formular eingeben und erhält in weniger als einer Minute einen fertigen Blogartikel mit Bild. Um Missverständnissen vorzubeugen: So entstehen nicht per Zauberhand massenhaft fantastische Artikel mit überzeugenden Bildern.

Das Beispiel dient nur zur Veranschaulichung, wie komplexe Abläufe ohne tiefere technische Kenntnisse zu funktionierenden Workflows aufgebaut werden können. Die Qualität der Ergebnisse hängt von der kompetenten Einrichtung der Einzelschritte und der Abstimmung des Workflows ab.
Voraussetzungen für die Automatisierung: APIs und Workflow-Tools
Nach dem praktischen Beispiel ein Blick auf die Voraussetzungen, die es erst möglich machen, in kurzer Zeit solche Abläufe einzurichten. Benötigt werden
- geeignete Workflow-Tools, um einen Prozess zu definieren
- Module, die über APIs als offene Schnittstellen die erforderlichen Funktionalitäten ansprechen
Welches Workflow-Tool ist das richtige? Zapier, Make.com oder n8n?
Workflow-Tools wie Make (das wir für unser Beispiel genutzt haben) stellen eine visuelle Oberfläche zur Verfügung, mit der man Abläufe ohne tiefgehende Programmierkenntnisse per Drag & Drop definieren kann.
In diesem Blogbeitrag vergleichen wir die wichtigsten Workflow Tools für die Automatisierung von KI Bildgenerierung:
Welche KI-Bildgeneratoren können eingebunden werden?
Eine Programmierschnittstelle (API Application Programming Interface) ermöglicht es, externen Anwendungen Befehle zu schicken (vor allem einen Prompt) und die generierten Ergebnisse (in der Regel ein KI generiertes Bild) wieder abzurufen. Folgende KI-Generatoren verfügen z.B. über APIs:
- Leonardo AI bietet per API verschiedene Modelle (z. B. Stable Diffusion und Flux)
- Replicate oder FAL sind Plattformen, über die verschiedene KI-Modelle, u. a. Flux oder Stable Diffusion automatisiert abgerufen werden können.
- Ideogram, bekannt für die Generierung von Text in KI-Bilder lässt sich ebenfalls über eine API steuern.
- DALL-E von OpenAI lässt sich über die gleiche Schnittstelle wie ChatGPT ansteuern
Nicht in der Liste befindet sich Midjourney, die ihre Services nur über Discord oder Web-Interface anbieten – aber leider nicht per API.
Unser Tipp: Jetzt mit Automatisierung Ideen testen!
Wer sich frühzeitig mit der Automatisierung von KI-Prozessen beschäftigt, kann in vielen Bereichen Kosten senken, schneller reagieren und neue Ideen erproben. Das gilt nicht nur für KI-Bilder: Automatisierte Erstellung von Videos mit Avataren ist jetzt schon absehbar. Unternehmen jeder Größe sollten so schnell wie möglich erste Schritte unternehmen, um solche Workflows aufzubauen und so die Weichen für eine noch dynamischere, personalisierte und kreative Kommunikation von morgen zu stellen.
Sollen wir dich zum Thema Automatisierung und KI Bilder weiter informieren? Abonniert unseren Newsletter und wir schicken dir konkrete Anwendungen und aktuelle Tools!