Auf der Kreativkonferenz MAX London hat Adobe umfassende Neuerungen rund um seine Firefly-Technologie vorgestellt. Im Mittelpunkt stehen das neue Firefly Image Model 4 sowie die Integration von KI-Modellen externer Partner wie OpenAI und Google. Adobe positioniert Firefly damit als die derzeit umfassendste KI-Plattform für kreative Inhalte – wobei dies aus unserer Sicht nicht ganz stimmt und wir an der Stelle Freepik zur Zeit führend sehen.
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Firefly 4: Schneller, realistischer, flexibler
Mit Firefly Image Model 4 bringt Adobe sein bisher leistungsstärkstes Bildgenerierungsmodell an den Start. Adobe verspricht eine deutlich verbesserte Bildqualität, höhere Geschwindigkeit und mehr kreative Kontrolle. Nutzer können nicht nur Stil und Struktur der Ergebnisse detailliert steuern, sondern auch Parameter wie Kamerawinkel und Zoom präzise anpassen.
Neu ist die Möglichkeit, Bilder in einer Auflösung von bis zu 2K zu erzeugen. Damit lassen sich hochauflösende Entwürfe flexibel zuschneiden, neu komponieren und in größeren Formaten drucken, ohne Qualitätseinbußen hinnehmen zu müssen. Für Projekte mit höchsten Ansprüchen an Detailgenauigkeit und Realitätsnähe steht zusätzlich die Variante Firefly Image Model 4 Ultra bereit, die komplexe Szenen mit feinsten Strukturen perfekt wiedergeben soll.
Offenes Ökosystem: Externe KI-Modelle in Firefly
Eine der spannendsten Neuerungen ist die Integration von Partner-Modellen in die Firefly-Plattform. Adobe öffnet damit sein KI-Ökosystem und bietet Nutzern neben Firefly 4 künftig eine größere Auswahl an Modellen. Bereits jetzt lassen sich in der Firefly-Web-App Bilder erstellen mit Modellen wie:

Weitere Partner wie Flux, fal.ai, Ideogram, Luma, Pika und Runway sollen in den kommenden Monaten folgen.
Die Nutzung externer Modelle ist transparent geregelt: Kreative können flexibel zwischen den verschiedenen Generatoren wechseln, und Content Credentials dokumentieren automatisch, ob ein Adobe- oder ein Partner-Modell verwendet wurde.
Geschickter Schachzug: If you can’t beat them, join them
Mit Firefly 4 und der Öffnung für externe KI-Modelle versucht Adobe seine Stellung als erste Wahl für Bildbearbeitungsprofi zu sichern. Die Kombination aus kommerziell sicheren Firefly-Modellen, offener Modellwahl und der tiefen Integration in Programme wie Photoshop, Illustrator und Premiere Pro macht Firefly attraktiv für professionelle Kreative.
Die Öffnung für externe Modelle ist ein geschickter Schachzug, da die eigenen Modelle – inklusive der neuen Firefly 4 Version – qualitativ bisher nicht mit den Alternativen Midjourney, GPT Image und Co. mithalten können.
Es ist aber auch ein geschickter Schachzug, weil es in einigen Unternehmen leichter fallen dürfte, eine Budget-Freigabe für ein Adobe-Upgrade als für ein zusätzliches KI-Tool zu bekommen.
Kurztest Firefly 4
Wir haben Adobe Firefly 4 einem kurzen Test unterzogen und dafür einige unserer Standardprompts verwendet.



Die Bildergebnisse sind gemischt:
- Der Papagei wird sehr realistisch wiedergegeben
- In unserer Strandszene mit Hai ist die Anatomie der Frau eher seltsam, dafür hat der Hai das Plüschtier wie vorgegeben zwischen den Zähnen
- Batman als Kurierfahrer im Schneesturm ist leider nicht als Batman erkennbar
Mit Zählen klappt es bei Firefly nicht so gut: Statt sechs werden mal fünf, mal sieben Katzenkinder dargestellt:



Unsere ältere extravagante Dame mit Dinosaurier ist sowohl von der Anatomie schwer verrutscht – gleichzeitig fehlt jegliche Atmosphäre im Bild.



Was kostet Firefly 4?
Hier wird es aus unserer Sicht zumindest problematisch. Firefly 4 ist nämlich nicht wie bisher in den Adobe-Paketen enthalten, sondern muss on top gebucht und bezahlt werden. Adobe bietet neben einem kleinen Kontingent von freien Credits drei verschiedene Pakete an:
- Adobe Firefly Standard für ca. 11€ pro Monat
- Adobe Firefly Pro für ca. 33€ pro Monat
- Adobe Firefly Premium für ca. 220€ pro Monat

Wie bereits weiter oben geschrieben, dürfte das für größere Firmenkunden funktionieren, auch weil diese Adobe aufgrund des Datenschutzes fast schon nutzen müssen. Ansonsten sehen wir keinen großen Vorteil darin, sich ein Firefly-Abo zu kaufen, um auf Tools zuzugreifen, über die man auch direkt oder über Anbieter wie Krea sowie Freepik einen sogar günstigeren Zugang erhält.
Interessiert daran, wie Adobe versucht, seine Position im Markt für KI Bilder und Bildbearbeitung zu halten und auszubauen?
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